Meta, das Unternehmen hinter Instagram, hat angekündigt, ab dem 27. Mai 2025 öffentliche Daten von Nutzern in der EU – wie Beiträge, Fotos und Kommentare – zu verwenden, um seine Künstliche Intelligenz (KI), Meta AI, zu trainieren. Dies sorgt bei Nutzern und Datenschutzorganisationen für Besorgnis, denn obwohl Meta die Möglichkeit bietet, einen Widerspruch (Widerspruchsrecht) einzulegen, ist der Prozess nicht einfach und wirft ethische sowie rechtliche Fragen auf.

Welche Daten will Meta nutzen?
Meta plant, öffentlich zugängliche Inhalte von Nutzern ab 18 Jahren auf Instagram zu verwenden, darunter Beiträge, Fotos, Bildunterschriften und Nachrichten, die direkt an ihre KI gesendet werden (z. B. Eingaben an einen Chatbot). Private Unterhaltungen auf Instagram oder WhatsApp sollen laut Meta nicht betroffen sein. Allerdings könnten Ihre Daten indirekt genutzt werden, wenn jemand anderes, der keinen Widerspruch eingelegt hat, Informationen oder Fotos von Ihnen in einem öffentlichen Beitrag teilt.
Warum ist das umstritten?
Organisationen wie die Verbraucherzentrale und die Datenschutzgruppe Noyb kritisieren Metas Vorgehen scharf. Sie argumentieren, dass Meta gemäß der EU-Datenschutzverordnung (DSGVO) eine ausdrückliche Zustimmung (Opt-in) einholen müsste, anstatt auf ein Opt-out-System zu setzen, bei dem Nutzer aktiv widersprechen müssen. Der aktuelle Prozess belastet die Nutzer, und viele könnten weder von der Möglichkeit erfahren noch das Widerspruchsformular finden, das nicht besonders leicht zugänglich ist. Zudem können Daten, die einmal zum Trainieren der KI verwendet wurden, nicht mehr entfernt werden, was Bedenken hinsichtlich der Kontrolle über persönliche Informationen aufwirft.
Wie lege ich einen Widerspruch bei Instagram ein?
Sie können der Nutzung Ihrer Daten widersprechen, indem Sie diese Schritte befolgen:
- Öffnen Sie Ihr Instagram-Profil:
Melden Sie sich in Ihrem Konto an. - Gehen Sie zu den Einstellungen:
Tippen Sie oben rechts auf die drei Linien und wählen Sie „Einstellungen und Datenschutz“. - Finden Sie die Datenschutzrichtlinie:
Scrollen Sie zu „Informationen“ und wählen Sie „Datenschutzrichtlinie“. - Suchen Sie nach dem Widerspruchsrecht:
Nutzen Sie die Suchfunktion (Lupe) oder suchen Sie manuell nach „Widerspruchsrecht“ im Text. Klicken Sie auf den Link „zu widersprechen“. - Bestätigen Sie, dass es um KI geht:
Wählen Sie „Ja“, wenn gefragt wird, ob Ihr Widerspruch die KI von Meta betrifft. - Füllen Sie das Formular aus:
Geben Sie die E-Mail-Adresse ein, die mit Ihrem Instagram-Konto verknüpft ist. Eine ausführliche Begründung ist nicht nötig; ein einfacher Satz wie „Ich möchte nicht, dass meine Daten zum Trainieren von KI verwendet werden“ reicht aus. - Absenden:
Sie erhalten eine Bestätigung von Meta, wenn Ihr Widerspruch akzeptiert wurde.
Alternativ können Sie das direkte Formular von Instagram nutzen, müssen aber angemeldet sein: [Link hier nicht angegeben]. Falls Sie Probleme haben, versuchen Sie es über die App auf Ihrem Smartphone.
Frist und Empfehlungen
Die Frist, um Ihren Widerspruch einzureichen, endet am 26. Mai 2025. Wenn Sie bis dahin nicht handeln, könnten Ihre Daten verwendet werden, und eine spätere Entfernung aus dem KI-Modell ist nicht möglich. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, sofort zu handeln, selbst wenn Meta seine Pläne in der Vergangenheit vorübergehend pausiert hat, da unklar ist, wann sie fortgesetzt werden. Wenn Sie mehrere Konten mit unterschiedlichen E-Mail-Adressen nutzen, müssen Sie für jedes Konto einen separaten Widerspruch einreichen.
Einschränkungen und Kritik
Selbst wenn Sie einen Widerspruch einlegen, warnt Meta, dass Daten über Sie weiterverarbeitet werden könnten, wenn andere Nutzer, die nicht widersprochen haben, Inhalte teilen, in denen Sie vorkommen. Wenn beispielsweise ein Freund ein Foto von Ihnen hochlädt und keinen Widerspruch eingelegt hat, könnte dieses Bild verwendet werden. Zudem wird der Prozess als intransparent und kompliziert kritisiert, was viele Nutzer davon abhalten könnte, ihr Recht wahrzunehmen.
Kritische Reflexion
Metas Vorgehen spiegelt einen größeren Trend bei großen Tech-Unternehmen wider: den Zugang zu Daten für KI-Fortschritte zu priorisieren, oft auf Kosten der Privatsphäre der Nutzer. Obwohl die DSGVO gewissen Schutz bietet, legt das Widerspruchssystem die Verantwortung bei den Nutzern ab, von denen viele möglicherweise nicht informiert sind oder keine Zeit haben, zu handeln. Dies wirft die Frage auf, ob die aktuellen Gesetze ausreichen, um Bürger vor der rasanten Entwicklung der KI zu schützen, und ob ein Modell mit ausdrücklicher Zustimmung nicht ethischer und gerechter wäre.
Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Daten verwendet werden, empfehle ich, Ihren Widerspruch so schnell wie möglich einzureichen und Ihre Datenschutzeinstellungen zu überprüfen, um zu begrenzen, wer Ihre Beiträge sehen kann.